Tipps zur Prävention von Hernien von einem Sportler mit Stoma

Collin, ein Sportler mit Ileostoma, verrät Tipps, wie man das Training wieder aufnehmen, die Bauchmuskulatur aufbauen und einer parastomalen Hernie vorbeugen kann. 

Erfahren Sie, wie Sie aktiv werden, Ihre Rumpfstärke wieder aufbauen und einer Hernie besser vorbeugen können.

Mein Name ist Collin Jarvis und ich habe seit 2014 ein Ileostoma. Als ich operiert wurde, war ich auf dem College und ein aktiver Leichtathlet. Als ich wieder mit intensivem Training begann, war es daher für mich wichtig zu wissen, wie man eine Hernie vermeiden kann. In diesem Artikel erkläre ich, was Menschen mit einem Stoma tun können, um einer parastomalen Hernie vorzubeugen.

Tipp Nr. 1 – Werden Sie so schnell wie möglich wieder aktiv 
 
Sie sollten nach Ihrer Stoma-Operation so schnell wie möglich wieder in Bewegung kommen, aber gehen Sie dabei vorsichtig vor. Sprechen Sie mit Ihrem Ärzteteam darüber, welches Aktivitätsniveau dem aktuellen Stand Ihres Genesungsprozesses angemessen ist. Nach der Operation wieder aktiv zu werden ist eine der besten Maßnahmen, um die Bauchdecke zu kräftigen und das Risiko einer Hernie zu senken.1 In den meisten Fällen stehen am Anfang tägliche Spaziergänge. Darauf können Sie dann aufbauen, sobald die Schnitte verheilt sind und die Schwellung durch die Operation zurückgegangen ist. 
 
Tipp Nr. 2 – Machen Sie sich mit Hernienstützgürteln und Kompressionsbekleidung und ihrer Funktion vertraut 
 
Ein Hernienstützgürtel kann bei der Behandlung einer vorhandenen Hernie hilfreich sein.2 Ob ein solcher Stützgürtel aber verhindern kann, dass eine neue Hernie entsteht, ist nicht endgültig erwiesen. Seien Sie sich dessen bewusst und denken also nicht, dass ein Herniengürtel eine parastomale Hernie verhindern könne, wenn Sie wieder in das Kraft- und Bauchmuskeltraining einsteigen.
 
Die größten Hindernisse, nach einer Stoma-Operation wieder aktiv zu werden, sind häufig Probleme im Zusammenhang mit Undichtigkeit, dem Tragekomfort oder der Optik. All diese Probleme können sich durch das Tragen eines Stomagürtels beheben lassen.3 Aus eigener Erfahrung und als jemand, der mit Tausenden anderen Stomaträgern gesprochen hat, habe ich festgestellt, dass die zusätzliche Sicherheit von Kompressionsprodukten – wie Stoma-Bandagen und -Unterwäsche – die Rückkehr zum Training deutlich angenehmer und weniger einschüchternd machen kann.  

Da die beste Möglichkeit zur Prävention einer Hernie bekanntlich darin besteht, nach einer Operation wieder aktiv zu werden, bin ich davon überzeugt, dass das Tragen einer Stütz- und Fixierungshilfe für das Stoma die Wiederaufnahme körperlicher Aktivität erleichtern kann.  
 
Tipp Nr. 3 – Kräftigen Sie Ihre Rumpfmuskulatur und nutzen Sie funktionelles Training 
 
Manche verlassen das Krankenhaus nach einer Stoma-Operation mit einer schwachen Rumpfmuskulatur, einer schlechten Körperhaltung und infolgedessen eingeschränkten funktionellen Bewegungsmustern. Die Gründe dafür können vielfältig sein und unter anderem eine operationsbedingt geschwächte Bauchdecke, langes Sitzen im Krankenhausbett, chronische Schmerzen, Muskelschwund und sogar die psychische Verfassung umfassen. Jeder dieser Faktoren beeinflusst direkt unsere Haltung und unsere Bewegungen. Dies sind zwei der wichtigsten Dinge, an denen wir arbeiten können, um das Auftreten einer Hernie (jeglicher Art) zu verhindern.4,5 
 
Ich empfehle, zunächst die Bauchmuskulatur zu trainieren und an der Verbesserung der Beweglichkeit und Flexibilität zu arbeiten, natürlich mit einer sicheren Trainingstechnik. Ihre Bauchmuskeln bilden die Grundlage für alle Bewegungen und werden, da es sich ja um eine Bauchoperation handelt, den Hauptschwerpunkt des postoperativen Wiederherstellungsprozesses darstellen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, ob Sie mit dem Aufbautraining starten können, und fragen Sie ihn/sie nach sicheren und gezielten Übungen, die Sie ausprobieren können.
 
Sobald Sie eine ausreichende Rumpfstärke aufgebaut haben, die Sie für normale Alltagsaktivitäten benötigen, empfehle ich, sich als Nächstes an einen Physiotherapeuten bzw. an eine Physiotherapeutin zu wenden und ihn/sie nach „funktionellen Bewegungen zur Hernienprävention“ zu fragen.4 Die meisten Physiotherapeuten verfügen über umfangreiches Wissen zu diesem Thema und können Ihnen beibringen, wie Sie sich sicher und funktionell bewegen. Die Rehabilitation und Programmierung funktioneller Bewegungsmuster umfasst in der Regel sowohl die Muskelkräftigung als auch Mobilitäts-/Flexibilitätsübungen. 

Kombinieren Sie diese Strategien, um Hernien vorzubeugen und ein aktives Leben zu führen 
 
Die Prävention einer parastomalen Hernie ist ein erreichbares Ziel, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen. Es gibt keine universelle Methode zur Verhinderung einer Hernie, aber die beste Chance auf ein gesundes und stressfreies Leben mit Ihrem Stoma ist eine Kombination aus einer sicheren Wiederaufnahme körperlicher Aktivität und der Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten/einer Physiotherapeutin, damit Sie sich risikofrei und funktionell bewegen und mobil bleiben.


Literaturhinweise
1. Russell, Sarah. “Parastomal hernia and physical activity. Are patients getting the right advice?.” British journal of nursing (Mark Allen Publishing) vol. 26,17 (2017): S12-S18. 
2. Borglit, Trine et al. “Assessment of a support garment in parastomal bulging from a patient perspective: a qualitative study.” International journal of qualitative studies on health and well-being vol. 17,1 (2022): 2039428. 
3. Pittman, Joyce et al. “Ostomy Complications and Quality of Life of Ostomy Support Belt/Garment Wearers: A Web-Based Survey.” Journal of wound, ostomy, and continence nursing : official publication of The Wound, Ostomy and Continence Nurses Society vol. 49,1 (2022): 60-68. 
4. Abouelnaga, Walid Ahmed, and Nancy Hassan Aboelnour. “Effectiveness of Active Rehabilitation Program on Sports Hernia: Randomized Control Trial.” Annals of rehabilitation medicine vol. 43,3 (2019): 305-313. 
5. Munegato, Daniele et al. “Sports hernia and femoroacetabular impingement in athletes: A systematic review.” World journal of clinical cases vol. 3,9 (2015): 823-30. 

 

Collin hat von Hollister Incorporated eine Vergütung für seinen Beitrag zu diesem Artikel erhalten. Die dargestellten Erfahrungsberichte, Aussagen und Meinungen beziehen sich auf die dargestellten Personen. Diese Erfahrungsberichte sind repräsentativ für ihre Erfahrungen, aber die genauen Ergebnisse und Erfahrungen sind einzigartig und individuell für jede Person. Bitte wenden Sie sich für weitere Beratung und Anweisungen unbedingt an Ihren Arzt oder an Ihre Ärztin. Die hier enthaltenen Informationen stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen nicht die Beratung durch Ihren Hausarzt oder andere Gesundheitsfachkräfte.